Montag, 21. November 2011

Interessenausgleich = erfolgreiches Enterprise 2.0

Ein erfolgreiches Enterprise 2.0 Unternehmen profitiert vom jeweils aktuellsten Wissens- und Erfahrungsschatz seiner Mitarbeiter. Gleiches gilt auch für den einzelnen Mitarbeiter. Je mehr Knowledge-Worker um so höher der Nutzen für die Erfüllung seiner Arbeitsaufgaben und Projekte.

Eine Enterprise 2.0 Lösung stellt den Mitarbeitern verschiedenste Werkzeuge zur Verfügung, die zunächst einmal den Einzelnen in der Erfüllung seiner individuellen Aufgaben unterstützen.

Die optimale Enterprise 2.0 Implementierung muss deshalb folgerichtig die individuellen Arbeitsprozesse und Interessen der Mitarbeiter einerseits, und die des Managements und des Unternehmens andererseits, im Fokus haben.

Prozessoptimierung und Reduzierung der Personaldecke haben die Freiräume für Mitarbeiter auch im Projekt- und Knowledgebereich immer weiter reduziert. Neue Softwarelösungen treffen alleine deshalb schon auf Widerstände. Die Angst vor weiteren Belastungen und organisatorischen Mehraufwendungen muss erst durch Überzeugungsarbeit genommen werden.

Der Einzelne muss also den Nutzen für sich erkennen, um ein Mitstreiter für das neue Enterprise 2.0 Konzept werden zu können.
Auch die Rahmenbedingungen spielen eine entscheidende Rolle!

Rahmenbedingungen sind meines Erachtens:
  • Sponsor auf der Managementebene
  • Einbindung des Mittelmanagements
  • Wandel der Wertvorstellungen
  • Uneingeschränkte Verfügbarkeit der Lösung
  • Förderung und Forderung seitens des Unternehmens
  • Projektmanagement und Projektmarketing innerhalb des Unternehmens
  • Quick Wins gezielt analysieren und Best Practises entwickeln
  • Spielregeln erarbeiten und verbindlich einführen
  • Interessen der Mitarbeiter und die des Unternehmens in Übereinstimmung bringen

Hier geht es also um intrinsische Motivation, als Garant für eine auf Dauer angelegte Änderung der Arbeitsweise und Wertvorstellungen im Unternehmen.

Im Gegensatz dazu werden extrinsische Motivationsmethoden nicht oder nur temporär wirken.
Extrinsische Motivation setzt zum Beispiel auf:
  • Awards
  • Mitarbeiter des Monats
  • Monetäre Zuwendungen
  • ...

In einer primär materiellen Wertevorstellung ist das allerdings für viele Verantwortliche und externe Berater eine einfache und naheliegende Form der Mitarbeitermotivation.

Verschiedene Untersuchungen und Studien haben aber gezeigt, dass eine primär extrinsische Motivation nur in sehr begrenzten und ganz bestimmten Aufgaben- und Verantwortungsbereichen tatsächlich zu einer Motivation und damit einhergehenden Leistungssteigerung bei Mitarbeitern geführt hat.

Ganz allgemein kann festgestellt werden, dass Mitarbeiter mit zunehmenden Freiheiten in Selbstorganisation einerseits, und Projektorientierung sowie Knowledgearbeit andererseits, durch extrinsische Motivationen kaum zu erreichen sind. Entsprechend sind auch keine Leistungssteigerungen oder motivierte Annahme von Enterprise 2.0 Lösungen auf diesem Weg zu erwarten.

Aus diesem Grund bin ich der Überzeug, dass erfolgreiche Enterprise 2.0 Implementierungen einen Ausgleich der Mitarbeiter- und der Unternehmerinteressen fördern muss.

Im folgenden Bild habe ich die verschiedensten Interessen gegenüber gestellt:


 
Um also das Maximum einer Enterprise 2.0 Lösung für alle Beteiligten zur Verfügung stellen zu können, ist ein Implementierungsprojekt erforderlich, das die Organisation, Prozesse und vor allem die Mitarbeiter im Fokus haben muss. 

Selbstverständlich ist dazu auch eine technisch perfekt installierte, konfigurierte und verfügbare Plattform erforderlich.

Daraus folgt aber auch, dass eine Enterprise 2.0 Lösung nicht einfach aus der Bereitstellung einer neuen Plattform für die Ablage und Bereitstellung von Dokumenten bestehen kann. Auch die Installation eines Wikis ist nicht gleich zu setzen mit der Implementierung eines Enterprise 2.0 Konzeptes.

Enterprise 2.0 Unternehmen haben bewusst einen strategischen Prozess gestartet, der darauf ausgerichtet ist:
  • Know how des Unternehmens transparent zu machen
  • Erfahrungen aus Projekten zu dokumentieren
  •  Projekterfahrungen in Folgeprojekten weiter zu entwickeln
  • aktive und passive Personalweiterentwicklung zu fördern 
  • Innovationsrate steigern
  • Interaktion mit Partnern und Kunden aktiv fördern und sie einbinden

Die Erreichung dieser strategischen Zielsetzungen erfordert eine planmäßige, projektierte Vorgehensweise. Moderation, Integration und Interaktion mit allen identifizierten Key-Usern und Verantwortlichen ist dabei ein Erfolgsfaktor.

Die technische Lösung sowie das Customizing in den Vordergrund zu stellen birgt die Gefahr sich zu verzetteln und in einer operativen Abwicklung die gewünschte strategische Zielsetzung aus den Augen zu verlieren.


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