Montag, 16. September 2013

Experten im Elfenbeinturm

Ist die erste Euphorie über die ungeahnten Möglichkeiten effizienter zusanmmen arbeiten zu können verflogen? Ist die Möglichkeit, über Standorte und Abteilungen hinweg gemeinsam Lösungen für Projekte zu entwickeln und für alle im Unternehmen verfügbar zu machen, doch nicht so spannend? Die ersten Skeptiker haben sich zu Wort gemeldet und von Unternehmen berichtet, die nicht von ihren alten Strukturen und Methoden lassen können oder wollen. Von Managern, die Ihren gewohnten Führungsstil verteidigen und in dem Neuen Methoden und Technologien mehr Gefahr denn Nutzen erkennen. Auf der anderen Seite kennnen wir das aber von der Einführung jeder neuen Technologie.

In der Tat ist es wohl so, dass viele Unternehmen im klassischen Mittelstand dem Thema Social Business noch (?) skeptisch gegenüber stehen. Erste aus Fachabteilungen getriebene Wiki-Lösungen haben nicht den Erfolg gezeigt. Und keiner weiß so recht, wie man mit dem neuen Medium Social Business umgehen soll.

Obwohl das doch für uns Experten augenscheinlich so einfach ist. Das Topthema Social Business fehlt auf keinem Fachkongress. Ein Webcast jagt den anderen.

Und alle teilnehmenden Experten sind sich (untereinander) einig, das ist DAS Thema und DIE Lösung für die Zukunft.

Doch wer sind denn diejenigen, die sich da in einer ungeahnten Harmonie auf de Schultern klopfen?

Ja, hier liegt der Hund begraben! Wir Experten unter uns, die wir verstanden haben, welches Potential in ganzheitlichen Social Business Lösungen steckt!

Sind wir inzwischen nicht schon uneinholbar weit weg von unseren Kunden? Wir haben schon seit Jahren Social Business Lösungen in die eigene Arbeitswelt integriert. Wir verstehen nicht, wie man ohne überhaupt noch effizient arbeiten kann.



Technologe trifft Anwender


Social Business ist nichts Neues


Für uns Experten ist Social Business keine Neuigkeit. Allenfalls die smartere Aufmachung und das Look and Feel sind echte Neuigkeiten. Die Methoden selbst gehen teilweise in die Anfänge des Internets zurück.

Wir arbeiten schon lange so

Und weil wir große Teile des heutigen Social Business schon lange als Selbstverständlich in unsere Arbeits- und Denkprozesse integriert haben, ist es umso unverständlicher, dass es User geben soll, die damit nichts anfangen können … .

Ganzheitliche Social Business Lösungen


Und jetzt haben wir ganzheitliche, integrierte Social Business Lösungen, die all die vielen Social Business Tools in eine Suite zusammenfassen und dann auch noch mobil auf das Smartphone oder Tablet bringen! Spätestens jetzt muss doch jeder Anwender uns diese Lösungen aus den Händen reißen und seine interne IT anbetteln endlich mit Social Business arbeiten zu dürfen! – ODER?!

Nur konsequent, haben die ersten IT Abteilungen Social Business Lösungen installiert, ausfallsicher bereitgestellt und auf die Welle der Lobes- und Dankeshymnen gewartet ... .

Doch nichts dergleichen ist passiert! Im Gegenteil, eine Handvoll Enthusiasten hat sich dem neuen Tool angenommen und Inhalte produziert. Aber die Welle, der Selbstläufer ist ausgeblieben. Und so wurden es nit der Zeit immer weniger, die ihr Wissen zum Besten gaben ... .

Was läuft hier schief?



Social Business Im Unternehmen


Social Business ist kein klassisches IT Projekt


Social Business im Unternehmen folgt nicht den Gesetzten des Internets!

Die Schwarmforschung hat gezeigt, dass für eine Richtungsänderung in homogenen Gruppen eine kritische Masse erforderlich ist, die die Änderung einleitet. In der geschlossenen Gruppe eines Unternehmens erreicht man die kritische Masse in der Regel nur durch aktive Intervention.

Intervention ist hier nicht Befehl und Gehorsam sondern Überzeugung und Motivation. Und das nicht nur der Mitarbeiter sondern in gleichem Maße auch der Führungskräfte.

Social Business Projekte sind nicht aufwändiger als alle anderen internen Projekte der Kommunikation und Zusammemarbeit auch. Es sind aber keine traditionellen IT Projekte. Hier herrschen andere Regeln und Mechanismen.



Technologie und jetzt?


Klassische IT Projektimplementierungen beginnen mit der Installation, Konfiguration und Anpassung der Softwarelösung.

Social Businesslösungen nicht!

Ein erfolgreiches Social Business Konzept ist die Antwort auf ganz konkrete Businessanforderungen!

Der erste Schritt besteht also in einer umfassenden Analyse und Feststellung der Pain, die mit einem Social Business Konzept gelöst werden soll.

Das sind Themen, die in aller Regel das Top-Management betreffen oder mit einbeziehen.

In einem zweiten Schritt müssen Antworten auf die Fragen gefunden werden, wo und wie das Social Business Konzept im Unternehmen eingeführt werden soll.



Social Business Integration


Und schließlich sind Antworten auf die Frage der Integration in die Arbeitsprozesse notwendig.

Welche Erwartungen soll der Mitarbeiter mit der Nutzung der neuen Social Business Tools erfüllen?

Eine essentielle Herausforderung ist die Frage, wie Mitarbeiter motiviert werden können, sich selbstständig mit den neuen Tools auseinander setzen zu wollen (intrinsische Motivation).

Umdenken erforderlich

IT ja, aber erst im zweiten Schritt


Ein Social Business Projekt ist im ersten Schritt kein Technologieprojekt. Das Projektteam des Social Business muss sich in die aktuelle Lage von Management und Mitarbeiter einarbeiten. Die Social Business Consultants - nicht die Technologen - müssen die Ausgangssituation verstehen. Dort startet der Weg zum Social Business!

Dabei spielt eine spätere Softwarelösung noch keine Rolle.


Wunsch - Bedürfnis - Pain


Social Business hat das Potential Pain zu beseitigen! Erst wenn Social Business in der Organisation nicht mehr nur als ein "nice to have" Tool verstanden wird, erst dann ist die Zeit reif, konkrete Implementierungsstrategien zu fahren.

Bis dahin ist das Consulting gefragt, entsprechende Konzepte und tragfähige Lösungen für konkrete Anforderungen zu entwickeln. Ziel ist es, den Einsatz von Social Business Lösungen nicht nur zu rechtfertigen sondern viel mehr zu zeigen, dass er zur in Frage stehenden Problemlösung zwingend erforderlich ist.

Monitoring - Beweis


Spätestens mit der Implementierung ist der Beweis geschuldet, dass die versprochene Wirkung einsetzt.

Monitoring und engmaschige Analyse der Ergebnisse sind während der Implementierung wichtige Faktoren, um den zugesicherten Erfolg zu dokumentieren. Alternativ werden erforderliche Korrekturmaßnahmen schnell offenkundig.


Schlusswort


In Social Business Projekten müssen Experten und Kunden erst eine gemeinsame Ausgangsposition definieren und festlegen. Selbstverständlichkeiten für den Social Business Experten sind für manchen Kunden kaum vorstellbare Zukunftsvisionen. Die Gefahr aneinander vorbei zu reden ist entsprechend groß.

Bedenken der Kunden vor der Einführung solcher Technologien dürfen nicht einfach ignoriert werden.

Entsprechend sind Social Business Projekte nicht analog zu traditionellen IT Projekten zu sehen.

Social Business Konzepte haben das Potential Problemlöser zu sein. Wer Social Business Lösungen als "nice to have Tool" sieht, verkennt deren Möglichkeiten und Wirkungen.

Das wiederum setzt allerdings ein individuelles Social Business Implementierungs-Consulting-Projekt voraus.

Die Technologie schließt sich an das Consultingkonzept an.